Leihmutterschaft: die Perspektive des Kindes
„Wenn Sie überlegen mittels Leihmutter Eltern zu werden, sollten Sie einige wichtige Informationen beachten, die die Gesundheit Ihres Babys betrifft. Agenturen, die Leihmutterschaften vermitteln, versuchen solche Informationen zu unterdrücken. Ich werde im Folgenden kurz die wichtigsten Punkte zusammenfassen, die wissenschaftlich bewiesen sind“, schreibt die spanische Perinatal-Psychiaterin Ibone Olza.
„Was wir im Leib unserer Mutter erfahren, geht nicht spurlos an unserer körperlichen und geistigen Gesundheit vorbei. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft Stress ausgesetzt ist, wenn sie depressiv ist, raucht, trinkt oder andere toxische Substanzen nimmt, wird ihr Baby davon auf verschiedene Art und Weise betroffen sein. Ebenso ist es, wenn die Mutter während der Schwangerschaft keine Bindung zu ihrem Kind eingeht. Das Baby wird an dem Mangel an Beziehung und Liebe leiden. Bizarrerweise wollen uns diejenigen, die Leihmutterschaft verteidigen, glauben machen, dass das Fehlen der Bindung zwischen Mutter und Kind positiv wäre. In Wahrheit ist es eine Tragödie für das Baby im Mutterleib. Wenn die Mutter keine Bindung mit dem ungeborenen Baby aufnimmt und das Baby nicht spüren lässt, dass es ihres ist, wird das Baby dies wahrnehmen und sich unerwünscht fühlen. Das wird im Gegenzug die Entwicklung des Babys und seiner Persönlichkeit beeinflussen. Gynäkologen und Hebammen machen sich immer Sorgen, wenn eine Frau keine Anzeichen zeigt, mit ihrem Kind Bindung aufzunehmen. Sie wissen, dass dies ein alarmierendes Symptom ist und auf Probleme und Komplikationen während der Schwangerschaft hinweist.
Konsequenzen bis ins Erwachsenenalter
Die pränatale Psychologie erforscht seit mehr als hundert Jahren die Prägungen, die die Zeit in der Gebärmutter bei jedem Menschen hinterlassen. Es gibt eine Unzahl von Studien dazu. Babys, die sich während der Schwangerschaft nicht geliebt fühlten, tragen die Konsequenzen bis ins Erwachsenenalter. Der Psychiater Thomas Verny ist davon überzeugt, dass die vorgeburtliche Zeit die wichtigste Periode in unserem Leben ist. Diejenigen, die die Erfahrungen ihres zukünftigen Sohnes oder ihrer zukünftigen Tochter im Mutterleib kleinreden, lügen.
Glücklicherweise ist die Wahrscheinlichkeit sehr niedrig, dass eine Schwangere keine
Beziehung zu dem Kind, das sie trägt, eingeht. Dazu kommt, dass die austragende
Mutter, auch wenn die Eizelle nicht von ihr stammt, einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das Werden und das weitere Leben des Kindes hat, unabhängig von der in der DNA festgelegten Erbinformation. Die Leihmutter hat damit auch Anteil an der Elternschaft und Herkunft des Kindes.“
Im Weiteren wird noch eingegangen auf die Art der Entbindung, die stressbelastete Trennung von der Leihmutter nach der Geburt, die Vorzüge des Stillens etc. Der Beitrag endet mit einem Appell, sich umfassend zu informieren, um zu wissen auf welche lebenslangen Konsequenzen man sich einlässt, wenn man eine Leihmutter engagiert. Zum Schluss bittet Ibone Olza, auf Leihmutterschaft zu verzichten. „Es gibt andere Wege, Eltern zu werden und es gibt andere Wege sich um jemanden zu sorgen.“
Quelle: www.stopsurrogacynow.com, Juni 2018