aktion leben: Mentalen Belastungen bei Müttern vorbeugen
In der Schwangerenberatung der aktion leben zeigt sich neben der steigenden Armut auch eine Zunahme an mentalen Belastungen, wenn Frauen ein Kind erwarten oder bereits Mutter sind. „Dies ist unabhängig von Bildung, Herkunft oder Einkommen“, betont aktion leben-Generalsekretärin Mag. Martina Kronthaler.
„Viele schwangere Frauen, die in unser Beratungszentrum kommen, freuen sich auf ihr Kind, aber nicht auf die Rolle, die ihnen zugeschrieben wird. Dieses setzt sie unter Druck.“ Care Arbeit, die unbezahlte Betreuungs-, Pflege- und Hausarbeit für die Familie, wird nach wie vor meist von Frauen übernommen.
Für Care Arbeit sensibilisieren
Um dieser Problematik gegenzusteuern und Frauen zu entlasten, bietet aktion leben neben der Schwangeren- auch Männer- und Paarberatung an. „Es ist wichtig, bereits in der Schwangerschaft für das Thema Care Arbeit zu sensibilisieren. Aussagen wie ‚Du bist eh nur zu Hause‘ oder ‚Du kannst den ganzen Tag mit dem Kind spielen‘ erfolgen oft unbewusst. Sie schleichen sich aber immer mehr ein und damit beginnt eine negative Dynamik“, weiß Kronthaler.
aktion leben unterstützt, partnerschaftlichen Weg zu finden
Auch Menschen, die gleichberechtigt leben möchten, würden in diese Schiene rutschen. Bei aktion leben erhalten schwangere Frauen, werdende Väter und Paare die Möglichkeit, mit einer professionellen Beraterin vorurteilsfrei ihre Gefühle und Vorstellungen zu besprechen und den für sie passenden partnerschaftlichen Weg zu finden. Dies beugt mentalen Belastungen bei Frauen vor, wenn sie ein Kind erwarten oder bereits Mutter sind. Die Beratung von aktion leben ist kostenlos.
„Für Frauen, die Care Arbeit leisten, ist es wichtig, einen gleichberechtigten Partner an ihrer Seite zu wissen. Denn ihr Alltag ist mindestens so anstrengend, als wenn sie einer Erwerbsarbeit nachgingen“, gibt die aktion leben-Generalsekretärin zu bedenken.
Ungleichgewicht bei Care Arbeit
Noch immer besteht ein Ungleichgewicht in der Aufteilung der Care Arbeit, vor allem wenn ein Elternteil für die bezahlte Erwerbsarbeit und der andere für die unbezahlte Care Arbeit zuständig ist. Aber auch, wenn Frauen erwerbstätig sind, ist dies zu beobachten.
Laut einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) aus dem Jahr 2019 arbeiten Frauen in Deutschland pro Tag durchschnittlich 4 Stunden und 26 Minuten zusätzlich zu ihrem Beruf, bei Männern sind es 1 Stunde und 48 Minuten. Nach einem Forschungsbericht der Universität Wien in Bezug auf die Aufteilung der Unterstützungsleistung zwischen Eltern in Österreich trugen auch während der Coronapandemie die Mutter die Hauptlast. „Das gilt es aufzuzeigen und zu ändern“, schließt Kronthaler.
Alle Informationen zum kompetenten, kostenlosen und ergebnisoffene Beratungsangebot der aktion leben findet sich unter www.aktionleben.at.