Abtreibung: Öl ins Feuer
Abtreibung ist ein komplexes Thema, wenn man alles berücksichtigt: Die Entscheidungsfreiheit von Frauen, die Tatsache, dass Leben so früh beginnt, die Lebensrealität von Frauen, die ungeplant schwanger werden, und die Gründe, die überhaupt dazu führen. Dazu kommt oft viel Emotion durch persönliche Betroffenheit, durch die Geschichte der Abtreibung und die politische Vereinnahmung des Themas von Rechts wie Links. Abkühlung wäre notwendig.
Ausgleichende Sichtweise notwendig
"Eine ausgleichende, differenzierte Sichtweise würde der Tatsache gerecht werden, dass einerseits frühes menschliches Leben einen Wert hat und der Staat auch die Verpflichtung hat, Leben zu schützen - und andererseits Frauen die Entscheidungsfreiheit über ihre Lebensführung haben müssen, auch in der Frage der Abtreibung", betont der aktion leben Präsident.
Frauen werden im Stich gelassen
Das sei keinesfalls einfach, sondern erfordere große Achtsamkeit, Sorgfalt und sehr viel Nähe zu den betroffenen Frauen. „Wir wollen, dass zum Beispiel auch die Frauen gesehen werden, die zu einem Abbruch gedrängt werden oder auch die, die aus freien Stücken Abtreibung wählen und trotzdem auf einer psychischen Ebene professionelle Begleitung brauchen“, führt Hager weiter aus. Abtreibung sei eben kein rein körperlicher Vorgang, sondern von großer lebensgeschichtlichen Bedeutung für alle betroffenen Frauen.
Erhebung von Fakten fehlt
aktion leben plädierte deshalb sehr für die Erhebung von Fakten und Daten, um zur Versachlichung des Themas beizutragen. Sie führte die Bürgerinitiative Fakten helfen! zu dem Thema durch. „All jene, die mit populistischen Forderungen Stimmung machen, heizen das Thema weiter an, statt sachlich und im Sinn der Frauen darüber zu diskutieren. Das ist brandgefährlich, einseitig und zudem frauenfeindlich. Wir brauchen vielmehr einen mehrdimensionalen Dialog, der alle Facetten des Schwangerschaftsabbruchs wahrnimmt und anspricht“, betont der aktion leben Präsident.